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Orte aus dem Foren-Canon - Hauself Dimpsy - 01.07.2025


Foren-Orte
In diesem Thread findet ihr all jene Spielorte, die in unserem Forum fest etabliert sind, ihren Ursprung jedoch nicht im offiziellen Canon haben. Sie entspringen unserer gemeinsamen Fantasie und bereichern unsere magische Welt um viele neue Facetten. Diese Sammlung wird fortlaufend ergänzt und erweitert.

Habt ihr selbst Ideen für neue Orte oder vermisst einen bestimmten Schauplatz? Dann zögert nicht, euch jederzeit vertrauensvoll an das Team zu wenden!

Übersicht






RE: Orte aus dem Foren-Canon - Hauself Dimpsy - 01.07.2025


Zum dreibeinigen Drachen



Das Wirtshaus „Zum dreibeinigen Drachen“ liegt mitten in der Winkelgasse, direkt neben “Madame Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten”. Es ist ein Ort, an dem schon so mancher Zauberer mit einem Krug Bier in der Hand geduldig wartete, während drinnen die neue Garderobe ausgesucht wurde. Nur, um am Ende doch länger zu bleiben, um ein, zwei Runden magisches Kartenspiel zu riskieren.

Betritt man den Dreibeinigen Drachen, fühlt es sich an, als hätte jemand ein uraltes bayerisches Wirtshaus in die Zaubererwelt verpflanzt: knarzende Holzdielen, dunkle Balken an der Decke, Zinnteller und Drachenköpfe an den Wänden, die ihre Augen zuweilen in alle Richtungen rollen. Der Duft von Starkbier, Eintopf und einem Hauch Drachendung (niemand weiß, woher das kommt) liegt in der Luft. Ein bisschen rustikal, ja, aber genau richtig für alle Zauberer und Hexen, die den Alltag draußen lassen wollen.

Das Besondere sind die vielen kleinen Nischen: halbrunde, abgeschirmte Sitzbänke, gepolstert mit Drachenleder. Die Plätze bieten ausreichend Privatsphäre, um ungestört über zwielichtige Geschäfte zu verhandeln, vertrauliche Neuigkeiten auszutauschen oder sich in ein hitziges Kartenspiel zu vertiefen. Immer wieder flackern über den Tischen winzige, schwebende Lampen, die nur Licht spenden, solange niemand lauscht.

Im Herzen des Schankraums steht die größte Besonderheit. Es handelt sich um eine massive, runde Tafel, um die sich zahllose Geschichten ranken. Der Wirt behauptet steif und fest, es sei der Tisch, an dem König Artus mit seinen Rittern saß. Dieser Platz ist fast immer reserviert, denn hier sitzen die Stammgäste, die längst zu einem eigenen kleinen Orden geworden sind.

An jedem ersten Mittwoch im Monat treffen sich hier die Mitglieder des Werwolf-Stammtisches der Familie Travers, der für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist. Jede:r ist Willkommen, solange man genug Hass gegen Werwölfe mitbringt.




RE: Orte aus dem Foren-Canon - Hauself Dimpsy - 01.07.2025


Wand'a'full Pizza

Das “Wand'a'full Pizza” ist eine gemütliche, ein wenig altmodische Pizzeria, klassisch eingerichtet, nicht überkandidelt, aber warm und einladend. Im Herzen des Restaurants knistert ein traditioneller Steinofen, durch den eine offene Durchreiche Einblicke in die Küche erlaubt. Wer einen Blick hineinwirft, kann Orsino Thurston bei der Arbeit sehen. Oder besser gesagt: hören. Denn aus der Küche dringt oft der etwas schiefe, aber unverwechselbare Gesang des Pizzabäckers, der eigentlich ein gefeiertes Mitglied der magischen Band Weird Sisters ist.

Wenn Orsino nicht gerade auf der Bühne steht, verdient er sich hier ein paar Knuts dazu und zieht damit inzwischen eine wachsende Schar Fans an. Viele Gäste kommen längst nicht nur wegen der Pizza, sondern auch, um ein Autogramm vom gutaussehenden Promi hinter der Theke zu ergattern.

Von Orsino stammt auch die wohl berüchtigtste Idee des Hauses: ein magischer Lieferdienst, bei dem fliegende Pizzen frei Haus zugestellt werden. Theoretisch genial, praktisch sorgt er regelmäßig für Chaos, wenn Eulen auf Schaufensterscheiben knallen oder die Pizza ihre Route zu kreativ interpretiert.

Die Spezialitäten des Ladens haben es jedoch in sich: Pizza-Tornados und schwirrende Pizza-Schnatzer, an denen so lange herumgetüftelt wurde, bis sie perfekt knusprig und saftig zugleich sind. Auch die Pizza selbst liegt nicht plump auf dem Teller, sondern schwebt wie ein fliegender Teppich. Laut Aussage der Besitzerin hat sie die perfekte Temperatur, wenn sie vom Ofen bis zu den Tischen geflogen ist und außerdem ist es schön anzusehen, wie die Pizza während des Fluges mit letzten Zutaten verfeinert und perfektioniert wird. Flugunfälle im Restaurant gibt es zum Glück nur selten, versprochen! Ein kühles Getränk gibt es an der schlichten Theke, während die Mitarbeiter:innen ihre wohlverdiente Pause meist im kleinen Hinterhof verbringen, zu dem eine Hintertür aus der Küche führt.

Wer die Wand'a'full Pizza besucht, der spürt sofort: Hier weht ein Hauch von Chaos, viel Musik und noch mehr Herz. Das Ergebnis ist ein Aufenthalt, den so schnell keiner vergisst.





RE: Orte aus dem Foren-Canon - Hauself Dimpsy - 01.07.2025


Artemis' Grove



Zwischen all den schiefen Häusern und alten Gemäuern der Winkelgasse fällt dieses dreistöckige, schmale Gebäude kaum auf und gerade das macht seinen Zauber aus. Die Fassade lehnt sich ein wenig nach vorn, als würde sie sich vor jedem Gast zum Gruße verneigen. Über dem Erdgeschoss ragt ein altes Vorsprung-Gesims, liebevoll mit Blumenkästen bestückt, die je nach Jahreszeit in bunten Farben leuchten und so einen warmen, einladenden Fleck in der manchmal grauen Winkelgasse bilden.

Im Schaufenster steht immer eine schlichte Vase mit frischen Hyazinthen, Hyakinthos gewidmet, eine stille Hommage an Schönheit, Verlust und die vielen Facetten queerer Liebe. Wer durch die kleine Tür tritt, merkt sofort, dass dieser Ort mehr ist als nur eine Buchhandlung. Zwischen Regalen voller Bücher aus der Muggel- und der Zaubererwelt schlängeln sich der Duft von frisch gebrühtem Tee und der warme Geruch von Keksen, die jeden Morgen im Haus gebacken werden.

Überall laden gemütliche Sessel dazu ein, ein Buch aufzuschlagen oder sich an einen der kleinen runden Tische zu setzen, die vorne beim Schaufenster und im hinteren Raum verteilt sind. Hier treffen sich Menschen, um in Ruhe zu lesen, Tee zu trinken oder sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Manchmal leise, manchmal mit verhaltenem Lachen, immer mit einem Gefühl von Geborgenheit. Gesellschaft leisten einem an diesem Ort auch vier Katzen - Charles, Anne, Andrew, Edward -, die es sich in Regalen, auf Fensterbänken oder den Schößen der Besuchenden bequem machen.

Die Buchhandlung ist ein Ort der Geschichten, nicht nur zwischen Buchdeckeln. Artemis, ihre Partnerin und ihr Ehemann Benjy haben ein feines Gespür für jene, die mehr suchen als nur einen Roman. Manchmal stecken sie heimlich einen Flyer zwischen die Seiten eines Buches, wenn sie spüren, dass jemand vielleicht Hilfe oder Anschluss braucht. Manchmal vermitteln sie Botschaften zwischen Liebenden, die ihre Korrespondenz nicht offen führen können: Ein Brief, sorgsam zwischen Seiten versteckt, übergeben als harmlose Leseempfehlung für „Mary“. Niemand im Laden würde je lesen, was nicht für ihre Augen bestimmt ist. Diskretion ist hier keine Pflicht, sondern ein Versprechen.

Queeren Besuchenden sei geraten, stets einen Blick auf das Blumenarrangement im Schaufenster zu werfen: Blühen dort rote Rosen, gilt dies als stilles Warnsignal. In solchen Momenten kann der Buchladen keine sichere Zuflucht bieten. Dann nämlich streifen Auror:innen oder Ministeriumsangestellte durch die Gänge, schnüffeln herum oder stellen Fragen, die man lieber unbeantwortet lässt.

Besuchende, die tiefer im Laden stöbern, stoßen dabei vielleicht auf ein ganz besonderes Buch: Eine alte, abgegriffene Ausgabe von „Das Bildnis des Dorian Gray“. Wer sie aus dem Regal zieht, löst einen magischen Mechanismus aus. Wie zarter Nebel verliert das Regal seine feste Form, schimmert durchscheinend und gibt den Weg frei in einen versteckten Raum. Dort warten Geschichten, die im Verborgenen blühen: Regale voller queerer Literatur.

Und manchmal, wenn es nötig ist, wird dieser Buchladen auch zur Rettungsleine: für heimliche Botschaften, für das behutsame Knüpfen von Lavendel-Ehen, um queere Menschen vor Zwangsehen zu schützen. Benjy und Artemis selbst kennen diesen Weg. Er ist es auch, der Menschen dabei weiterhilft und seine Expertise und Kontakte nutzt, um die passenden Menschen zusammenzuführen. Denn das Ehepaar Fenwick weiß, wie viel Mut es braucht, den eigenen Platz zu finden, wenn die Welt ihn einem nicht gönnt.

So ist dieser kleine, unscheinbare Laden ein sicherer Hafen in der Winkelgasse. Ein Ort, an dem Hyazinthen blühen, Geschichten leben und Menschen endlich so sein dürfen, wie sie sind.